Lohnt sich eine PV-Anlage auch finanziell? Besser mieten oder kaufen? Dürfen Privatpersonen die Anlage selbst installieren? Bei der Planung einer PV-Anlage treffen Interessenten immer wieder auf ähnliche Fragen. Um die wichtigsten Schritte und Details geht es in diesem Artikel.
Die Grundlagen einer PV-Anlage
Bei einer Photovoltaikanlage handelt es sich um eine Solarstromanlage, die mithilfe von Solarzellen Sonnenenergie in Strom umwandelt. Ein Wechselrichter sorgt dafür, dass der Gleichstrom als Haushaltsstrom mit 230 V verfügbar ist. Am effizientesten ist die PV-Anlage, wenn sie für den eigenen Stromverbrauch genutzt wird. Der überschüssige Strom landet entgeltlich im öffentlichen Netz.
Die Vorteile einer PV-Anlage
Wenn es um Energiefragen geht, richtet sich der Fokus aufgrund des Klimawandels immer mehr auf die Ökobilanz. Hier spielt die PV-Anlage ihre größte Stärke aus. Aufgrund des geringen CO₂-Verbrauchs von etwa 50 g/kWh (Vergleich mit Erdgas: 500 g/kWh) gilt der Solarstrom als besonders umweltfreundlich. Auch die Energiebilanz lässt sich sehen. Der Energieverbrauch, der durch Herstellung, Betrieb und Entsorgung entsteht, ist nach spätestens zwei Jahren ausgeglichen. Die wirtschaftlichen Vorteile dürften Privatverbraucher ebenso vom Kauf einer PV-Anlage überzeugen. Die Unabhängigkeit von teuren Stromanbietern und die Einspeisevergütung sorgen in der Regel dafür, dass sich die Montage finanziell lohnt. Dank des Erneuerbare-Energien-Gesetzes 2023 (EEG 2023) erhalten Volleinspeiser etwa 13 Cent/kWh, Teileinspeiser immerhin noch ca. 8 Cent. Für Privatverbraucher ist es finanziell jedoch bedeutend sinnvoller, den Strom selbst zu nutzen und nur nicht verbrauchten Strom einzuspeisen. Grundsätzlich gilt: Je höher der eigene Stromverbrauch, desto mehr lohnt sich eine PV-Anlage. Ein Batteriespeicher und die Nutzung eines E-Autos sorgen für weitere finanzielle Vorteile. Ein Photovoltaik-Rechner zeigt Interessenten, wie schnell sich eine PV-Anlage amortisiert.
Planung und Bau
Ob sich eine PV-Anlage rentiert, ist insbesondere von der Neigung und Ausrichtung des Dachs abhängig. Im Idealfall zeigt eine Dachseite mit etwa 30 Grad Neigung nach Süden. Probleme gibt es oft bei der Lieferzeit und der Montage. Aufgrund der hohen Nachfrage kann es zu Engpässen kommen. Zudem sind die Auftragsbücher vieler Handwerksfirmen voll, weshalb Interessenten oft eine lange Wartezeit in Kauf nehmen müssen. Eine Montage in Eigenregie ist nicht zu empfehlen, da Versicherungen und Garantien wegfallen können. Den Anschluss ans Stromnetz darf sowieso nur eine Fachfirma vornehmen. Dennoch: Das Warten lohnt sich.
Kaufen oder mieten?
Für Privathaushalte, die über eine „mittlere“ Dachfläche verfügen, ist ein Kauf sicherlich die erste Wahl und mit einem Kredit der KfW recht preiswert zu finanzieren. Eine Miete kommt nur dann infrage, wenn Interessenten bürokratische Hindernisse und Instandhaltungsmaßnahmen in jedem Fall vermeiden wollen. Finanziell stehen Eigentümer nahezu immer besser da als Mieter. Besteht dennoch Interesse an einer Vermietung, sollten die Vertragsdetails genau überprüft werden. Die Unterschiede zwischen den Anbietern sind teilweise sehr stark.
Fazit
Eine fachliche Beratung ist bei kostspieligen Anschaffungen immer sinnvoll. Das gilt auch für PV-Anlagen. Verschiedene Voraussetzungen sorgen dafür, dass jeder Einzelfall auch als solcher behandelt werden sollte. Stromverbrauch, Dachfläche, Dachausrichtung und Finanzierung sind nur einige von vielen Aspekten, die Interessenten bei der Planung beachten müssen.