Der Bauboom in Deutschland kennt trotz gestiegener Preisen und dem Mangel an Handwerkern keine Grenzen. Immer mehr Menschen möchten ein Eigenheim auf dem grünen Land oder im Randbezirk einer großen Stadt besitzen. Hier stellt sich oft die Frage, welche Art von Haus errichtet werden soll.
Die Definition von Fertig- und Massivhaus
Fertig- und Massivhäuser sind sich in den Eigenschaften recht ähnlich. Es gibt kaum Unterschiede in den Bereichen des Wohnkomforts oder der Stabilität, in allererster Linie entscheidet der persönliche Geschmack darüber, welche Art von Haus gebaut werden soll. Die meistverbreitete Bauform bei Neubauten ist das Massivhaus. Die Lebensdauer eines Massivhauses beträgt nach Fertigstellung ungefähr 120 Jahre, bei einem Fertighaus sind es um die 90 Jahre. Musterhaussiedlungen und Kataloge bieten einen guten Überblick über die vielfältige Palette an Fertighäusern. Die aus einem speziell gedämmten und behandelten Holzkonstrukt bestehenden Häuser werden vorab auf dem Firmengelände vormontiert und abschließend auf dem eigenen Grundstück zusammengesetzt.
Im Detail erklärt: das Massivhaus
Die Planung eines Massivhauses übernimmt in der Regel ein Architekturbüro. Ist die Planung vollendet, werden verschiedene Handwerkerbetriebe mit den Bauarbeiten beauftragt. Die Wünsche der Bauherren werden vollumfänglich berücksichtigt. Je nachdem, wo das Haus gebaut wird, variieren die Preise pro Quadratmeter erheblich. Im Durchschnitt belaufen sich die Kosten auf ungefähr 195.000 Euro bei einer Wohnfläche von 150 Quadratmetern. Etwaige Baunebenkosten sind in dem Preis noch nicht inkludiert. Eine neue Massivhaus-Aktion richtet sich explizit an neue Eigentümer. Bei der Aktion werden energieeffiziente Massivhäuser in drei unterschiedlichen Varianten zum absoluten Spitzenpreis angeboten. Obendrauf gibt es eine 18 Monate Baugarantie.
Im Detail erklärt: das Fertighaus
Fertighäuser werden als Katalogware standardisiert bei großen Anbietern erworben. Von Beginn bis zum Ende der Bauphase liegt die Verantwortung beim Auftragnehmer. Nach Abschluss der Bauarbeiten wird das Fertighaus schlüsselfertig an den Eigentümer übergeben. Durch die Modellbauweise werden Fertighäuser in verschiedenen Qualitätsstufen angeboten. Grundlegendes Bauelement, was bei der Fertigung verwendet wird, ist eine Holzkonstruktion. Die Verkleidung und Dämmung des Hauses bestehen aus witterungs- und feuerbeständigen Materialien. In großen Werkhallen werden Wände, Decken und Dächer vormontiert und anschließend auf dem Grundstück nach dem Baukastenprinzip zusammengesetzt. Die Kosten bei einem Fertighaus belaufen sich zwischen 120.000 und 200.000 Euro.
Der Mix macht es: Fertigmassivhäuser
Diese Häuser werden wie Fertighäuser in Katalogen angeboten. Nach der Auswahl wird das Haus von einem Bauträger aus massiven Baumaterialien errichtet. Die Bauzeit und die Kosten sind ähnlich dem eines Massivhauses.
Vor- und Nachteile eines Massivhauses
Ein Massivhaus punktet vor allem in den Bereichen Individualität und Werterhalt. Weitere Vorteile sind eine hohe Langlebigkeit der verbauten Materialien und ein gutes Wohnklima durch die Dicke des Mauerwerkes. Eigentümer können bei einem Massivhaus viele Arbeiten in Eigenregie erledigen. Das spart häufig viel Geld und senkt die Kosten der Baufinanzierung. Die wichtigsten Nachteile beim Massivhaus sind die langen Bauzeiten und die Einbindung von vielen Handwerksbetrieben. Das kann die Kosten sehr schnell in die Höhe schießen lassen.
Vor- und Nachteile eines Fertighauses
Die Bauzeit ist durch die Verwendung von vormontierten Teilen wesentlich kürzer. In Musterhaussiedlungen kann das gewünschte Haus vorab ausgiebig angeschaut werden. Das sorgt für einen besseren Eindruck vor der Kaufentscheidung. Die große Stückzahl bei den Anbietern verringert den Baupreis für den Eigentümer. Nach der Kostenkalkulation sind die Endpreise vertraglich festgehalten und bindend, für den Auftragnehmer. Die Nachteile bei einem Fertighaus sind der geringere Wiederverkaufswert durch die Baukastenweise und eine zu hohe Wärmedämmung.
