Steckdose verlegen: Darauf sollten Sie achten

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Die Welt steht unter Strom – sowohl metaphorisch als auch wortwörtlich. Seit 1960 hat sich der Stromverbrauch pro Kopf in Deutschland mehr als verdoppelt. Auch wenn der Verbrauch dank immer effizienterer Endgeräte wieder langsam sinkt, steigt die Anzahl an Geräten, die Strom für die Inbetriebnahme benötigen, immer weiter an. In den 60er Jahren musste niemand sein Smartphone aufladen, niemand hatte auch nur einen PC im Haushalt (Computer haben damals Millionen gekostet, waren so groß wie ein ganzer Raum und haben Lochkarten zum Speichern von Daten benutzt) und auch Smarthome-Assistenten waren nirgends zu finden. Mit den neuen Anforderung an Wohnungen und Häusern kann es also für einige interessant sein, neue Steckdosen verlegen zu lassen. Diese ermöglichen es, Geräte an einem Ort der Wahl zu platzieren und dabei auf unästhetische Mehrfachstecker oder Kabelverlängerungen zu verzichten. Bei Geräten mit Drehstromanschluss, wie zum Beispiel einem Backofen, ist man noch eingeschränkter, insbesondere hier kann das neue Verlegen von Stromkabeln Möglichkeiten eröffnen, die sonst nicht vorhanden wären.

Grundsätzlich empfiehlt es sich, die Arbeiten von einem Profi durchführen zu lassen. Dazu können Sie online einfach durch Eingabe der gesuchten Dienstleistung und dem Namen ihrer Stadt (z.B. Elektriker Dortmund) nach einem erfahrenen Anbieter in der Nähe suchen. Manche Arbeitsschritte wie das Anschließen der Kabel müssen sogar per Gesetz von einem Elektriker durchgeführt werden, daher müssen Sie beim Neuverlegen von Steckdosen so oder so einen Profi beauftragen.

Das beste Ergebnis können Sie erwarten, wenn Sie jeden Schritt von einem Elektriker durchführen lassen, insbesondere wenn Sie keine handwerkliche Erfahrung haben, ist diese Option alternativlos. Sollten Sie jedoch über handwerkliches Geschick verfügen und motiviert sein, dem Elektriker einige Arbeitsschritte abzunehmen und so Kosten zu sparen, dann sollten Sie unbedingt weiterlesen. Im Folgenden erklären wir, welche Schritte sie bereits übernehmen können und wie Sie diese am besten durchführen.

1. Machen Sie die Abzweigdosen ausfindig

Wichtig: In diesem Schritt wird noch nicht gewerkelt, lediglich die Wand abgeklopft. Unternehmen Sie keine handwerklichen Schritte, bevor die Sicherungsvorkehrungen aus Punkt 2 getroffen wurden. Soll eine neue Steckdose verlegt werden, ist es essenziell, dass diese auch Strom bekommt. Diesen bekommt Sie über die sogenannte Abzweigdose. Sie ist die Zone, in der alle Kabel des Raums zusammenlaufen und für den entsprechenden Raum der Ursprungspunkt für die Stromversorgung. Da Kabel aufgrund von DIN-Normen ausschließlich senkrecht oder waagerecht verlegt werden dürfen, gibt es sogenannte Installationszonen für Kabel. Diese verlaufen 15 bis 45 Zentimeter unter der Decke oder im gleichen Abstand über dem Fußboden. Abzweigdosen befinden sich immer innerhalb dieser Installationszone. Sofern die Abzweigdose nicht direkt sichtbar ist, zum Beispiel weil es sich um eine für Innenräume übliche Unterputz-Abzweigdose handelt, können Sie diese durch das Abklopfen der möglichen Installationszonen ausfindig machen.

2. Treffen Sie die nötigen Sicherheitsvorkehrungen

Nachdem Sie die Abzweigdose ausfindig gemacht haben, kann mit den Arbeiten begonnen werden. Bevor gewerkelt wird, sind die nötigen Sicherheitsvorkehrungen unerlässlich. Legen Sie daher die notwendigen Kippschalter im Sicherungskasten auf “Aus”. Bringen Sie einen Zettel am Stromkasten an, damit niemand versehentlich die Schalter wieder umlegt und Sie gefährdet. Schauen Sie, ob elektronische Geräte in diesem Raum noch mit Strom versorgt werden und ob das Licht funktioniert. Abschließend müssen Sie noch mit einem Phasenprüfer feststellen, ob durch die Adern des Raums noch Strom fließt. Diese Prüfung muss so früh wie möglich erfolgen und darf auf keinen Fall ausbleiben.

 3. Legen Sie die Abzweigdose frei

Durch das vorsichtige Entfernen der Tapete, wird die Abzweigdose freigelegt. Liegt diese Frei, lässt sich der Deckel der Abzweigdose meistens ohne Weiteres entfernen, im Zweifelsfall sollten Sie jedoch erst eine Anleitung für Ihre Dose zu Rate ziehen.

 4. Machen Sie Platz für die künftige Steckdosen

Nun können Sie einen Platz in die Wand bohren, welcher hinterher die entsprechende Steckdose beherbergen soll. Achten Sie dabei darauf, dass die Maße des Lochs korrekt sind und Platz für eine entsprechende Steckdose lassen. Diese sind nach einer DIN-Norm genormt und haben einen Durchmesser zwischen 60 und 68 Millimeter, sowie eine Tiefe zwischen 40 und 60 Millimeter.

5. Zeichnen Sie die künftigen Leitungen ein

Anschließend können Sie von der Abzweigdose beginnend schon einmal den Weg der künftigen Leitung zu der Steckdose einzeichnen. Denken Sie dabei daran, dass Kabel nur waagerecht oder senkrecht verlaufen dürfen. Zeichnen Sie von der Verteilerdose aus erst einmal in der Horizontalen die entsprechende Leitung, sodass sich die gezeichnete Linie entweder genau unter oder über der zu installierenden Steckdose befindet. Anschließend zeichnen Sie die finale senkrechte Linie ein, welche die waagerechte Installationszone mit der Steckdose verbindet.

Damit haben Sie Ihrerseits alle Vorbereitungen getroffen, die Ihnen Kosten sparen könnten. Die restlichen Schritte sollten aus versicherungstechnischen, aber auch gesetzlichen Gründen von einem Elektriker durchgeführt werden. Dieser fertigt die entsprechenden Schlitze für das Verlegen der Kabel an, legt die Leitungen und schließt die Steckdose am Ende an. Sollten Sie keine handwerkliche Erfahrung haben, raten wir unbedingt davon ab, derartige Vorbereitungen zu treffen, da sie zu erheblichen Mehrkosten führen können, wenn diese falsch ausgeführt werden. Die restlichen Schritte sollten Sie unter gar keinen Umständen selbst durchführen, außer Sie sind ein zugelassener Elektriker.

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