In Städten auf der ganzen Welt lässt sich aktuell der Container-Trend beobachten. Ob Vororte unterentwickelter Gebiete oder Metropolen wie London oder Las Vegas – Wohncontainer scheinen sich mittlerweile überall zu finden.
Für diesen Trend werden gebrauchte Frachtcontainer recycelt und anschließend als Wohnungen, Geschäfte, Studios oder Büros wiederverwertet. Die Idee, Wohncontainer als Container Wohnung zu nutzen, mag sich im ersten Moment ein wenig skurril anhören, jedoch geht mit der sogenannten „Cargotecture“ im Grunde eine äußerst hohe Praktikabilität einher.
Effiziente Ausnutzung von Raum
Alle Container-Modelle verfügen über eine simple Form und eine standardisierte Größe, sodass diese problemlos gestapelt und gehoben werden können. Ihre Raumnutzung gestaltet sich dabei unbestreitbar äußerst effizient.
In der Regel weist ein typischer Versandcontainer eine Länge von zwölf Metern, eine Höhe von drei Metern und eine ebenso große Breite auf. Unternehmen haben beispielsweise bereits prämierte Baupläne vorgestellt, bei denen die Container eine kostengünstige Alternative zu den Slums in Indien darstellen, mit der vielen Familien, die über ein geringes Einkommen verfügen, geholfen werden könnte.
Um einen großen Versandcontainer zu einem Haus mit zwei Zimmern werden zu lassen, ist lediglich eine Woche nötig. Darüber hinaus zeichnen sich die Frachtcontainer über eine Bauweise aus, die darauf ausgelegt ist, herausfordernde Witterungsbedingungen p
roblemlos zu überstehen.
Wohnlösung zu erschwinglichen Preisen
Auch hinsichtlich der Raumeffizienz, besonders in überfüllten Gebieten, wie beispielsweise Las Vegas, weisen Containerhäuser einen großen Vorteil auf. Sowohl für temporäre Besucher als auch für Reisende könnten die Container dort für erschwingliche Wohnlösungen sorgen.
Auch, um den Minimalismus zu fördern, stellt die Umwandlung eines Containers in ein Büro oder ein Haus für Privatpersonen eine überaus attraktive Möglichkeit dar.
Die Nachteile der Wohncontainer
Jedoch gehen mit dem Konzept der Wohncontainer durchaus auch Nachteile einher. Zwar wirken die Containerhäuser im ersten Moment wie eine äußerst revolutionäre Idee, allerdings häuft sich beispielsweise die Kritik an ihrem architektonischen Stil.
In manchen Fällen stellen Container zwar die günstigere Alternative zu traditionellen Bauten dar, jedoch ist ihre Kosteneffizienz auch nicht zu überschätzen. Abhängig davon, wie umfangreich die Umstrukturierung des Containers ausfällt, kann diese durchaus ähnlich hohe Kosten verursachen, wie der Bau eines kleinen Backstein- oder Holzhauses.
Darüber hinaus benötigen Privatpersonen ein beachtliches Maß an Fertigkeiten und Fachkenntnissen, um einen Frachtcontainer in eine gemütliche Behausung umzuwandeln. Wird ein Cargotecture Projekt ohne eine umfassende Vorbereitung in Angriff genommen, wird schnell erkannt, dass der Prozess wesentlich komplexer ist, als zu Beginn angenommen.
Soll die Idee der Containerbehausung in besonders großem Maßstab umgesetzt werden, treten dabei viele weitere Herausforderungen auf. Beispielsweise stellen schon kleine Dellen in der Struktur der Container eine große Gefahr für die Sicherheit dar.
Einige kommerziell genutzte Container sind außerdem mit Farben beschichtet, in denen gesundheitsgefährliche Chemikalien, wie Chromat und Phosphor, verwendet wurde. Darüber hinaus müssen effiziente und gut geplante Lüftungs-, Heizungs-, Strom- und Abwasserpläne realisiert werden.
Die Rolle der Energieffizienz
Oft wird angenommen, dass sich die Wohncontainer wesentlich umweltfreundlicher als die gängigen architektonischen Alternativen gestalten. Allerdings ist bereits ein äußerst hoher Energieaufwand nötig, bevor die Container überhaupt erst bewohnbar werden.
Bei dem Umbau werden viele Abfallprodukte in großen Mengen produziert. Außerdem wird für den Transport der schweren Strukturen fossiler Brennstoff benötigt. Die nachhaltigste Lösung stellen die Wohncontainer demnach nicht dar – dennoch scheint der Hype um die modernen Wohnlösungen in absehbarer Zeit nicht abzureißen.
